Infekt-Liga

Geschlechtskrankheiten


Zu den bakteriell verursachten sexuell übertragenen Infektionserkrankungen (STD) zählen Syphilis, Gonorrhö, Ulcus molle, Lymphopathia venera und die Non-Gonokokken-Urethritis durch Chlamydien-, Mykoplasmen oder Ureaplasmen. Die Übertragung der Erkrankungen erfolgt in der Regel durch direkten sexuellen Kontakt, die Symptome manifestieren sich zumindest initial meist an den Genitalorganen. Bei diesen Infektionen ist, anders als bei sexuell übertragenen Virus-Infektionen (z. B. HIV), ein kurativer Behandlungsansatz in Form einer gezielten oralen Antibiotika-Therapie möglich. Grundsätzlich sollten Sexualpartner möglichst mitbehandelt und Nachuntersuchungen durchgeführt werden. STD können bei Patientinnen potenziell Spätfolgen wie Pelvic Inflammatory Disease (PID), eingeschränkte Fertilität und in der Schwangerschaft Totgeburten bzw. Perinataltod bedingen. Bei der Diagnose bakterieller ulzerativer Infektionen sollten Patienten möglichst auch auf andere STD (HIV, Syphilis, Hepatitis B) untersucht werden, da durch Läsionen eine erhöhte Prädisposition für diese Infektionen gegeben ist.

Mit Ausnahme der Gonorrhö haben die klassischen Geschlechtskrankheiten insgesamt keine wesentliche Bedeutung mehr, wenn auch die Fallzahlen in letzter Zeit wieder steigend sind. Nach dem seit 2001 gültigen neuen Meldeverfahren, unterliegen nur noch Syphilis, HIV und Hepatitis B einer nicht namentlichen Meldepflicht. Im Rahmen freiwilliger Surveillance-Maßnahmen werden jedoch auch heute nicht mehr meldepflichtige Erkrankungen erfasst. Das Ergebnis dieser Sentinel-Untersuchungen kann auf der Webseite des RKI eingesehen werden.
Im Fokus gesundheitspolitischer Maßnahmen stehen derzeit vor allem virale Erkrankungen wie HIV, Hepatitis B, Herpes genitalis und Infektionen durch Papilloma-Viren.


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