Nasenfurunkel

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Nasenfurunkel sind schmerzhafte Staphylokokken-Infektion der Haarbälge im Vestibulum nasi mit phlegmonöser Ausbreitung zur Nasenspitze, zum Nasensteg, zur Oberlippe und entlang des Nasenrückens.

Erreger

Der Erreger ist ausschließlich Staphylococcus aureus.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt klinisch durch Inspektion und Palpation und einer Rhinoskopie mit einem Spekulum oder Endoskop. In Einzelfällen sollte eine Doppler-Sonographie der Gesichtsgefäße zum Ausschluss einer Thrombose der V.angularis erfolgen.

Therapie

Eine ambulante Therapie ist bei leichten Verlaufsformen möglich. Bei kompliziertem Krankheitsverlauf und der Notwendigkeit eines operativen Eingriffes (Inzision des Furunkels, Drainage, Unterbindung und Durchtrennung der V. angularis) erfolgt die Behandlung wegen der Gefahr der Thrombose der V. angularis mit fortgeleiteter Sepsis zum Sinus cavernosus stationär. Die Antibiotika-Therapie erfolgt mit Staphylokokken-wirksamen, Betalaktamase-stabilen Substanzen wie Flucloxacillin, Dicloxacillin, Cefaclor oder Ampicillin/Sulbactam, Amoxicillin/Clavulansäure, falls notwendig in parenteraler Form (Flucloxacillin, Oxacillin, Cefazolin).
Gegebenenfalls können lokal wirksame Antibiotika-haltige Salben (z.B. Mupirocin) in das Vestibulum nasi eingebracht werden.
Weitere Maßnahmen sind bei Bedarf das Kürzen der Haare im Naseneingang, die Gabe von Antiphlogistika, kühlende alkoholhaltige Umschläge, Ruhigstellung und gegebenenfalls eine Thromboseprophylaxe.