Gynäkologische Infektionen

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Bei den gynäkologischen Infektionen werden Erkrankungen des äußeren und inneren Genitale unterschieden. Während die Vaginitis einer Diagnose leicht zugängig ist, sind die meist aufsteigenden Infektionen des inneren Genitale bei Frauen oft sehr schwer zu diagnostizieren.

Im amerikanischen Sprachraum werden sie als pelvic inflammatory disease (PID) zusammengefasst. Es sind Erkrankungen des Uterus, der Eileiter und der Ovarien. Häufig sind benachbarte Organe des Beckens (Pelveoperitonitis) ebenfalls betroffen. Zu den Manifestationen zählen die Endometritis, Adnexitis, Salpingitis und der Tuboovarialabszess. Meist handeltes sich um ambulant erworbene Infektionen, die durch Sexualkontakte übertragen werden oder auf die Verwendung von Intrauterinspiralen zurückgeführt werden können. Seltener werden sie iatrogen verursacht, treten im Rahmen einer Schwangerschaft auf (Wochenbett, Abort, Abrasionen) oder entstehen auf hämatogenem Weg.

Bei Infektionen des weiblichen Genitale sexuell aktiver prämenopausaler Frauen muss mit einem breiten Spektrum potenzieller Erreger gerechnet werden. Neben den sexuell übertragbaren Erregern Neisseria gonorrhoe und Chlamydophila trachomatis kommen ätiologisch die Vaginalflora und die Erreger der bakteriellen Vaginitis in Frage, in seltenen Fällen auch Mycoplasma hominis, Ureaplasma urealyticum, CMV und HSV. Dies muss bei einer empirischen Therapie vor dem Erhalt des Kulturergebnisses berücksichtigt werden

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