Infekt-Liga

Gehörgangsfurunkel


Furunkel sind tiefgehende knotige Entzündungen des Haarbalgs mit zentraler Einschmelzung.

Erreger

Das Gehörgangsfurunkel wird in der Regel durch Staphylococcus aureus verursacht

Klinik

Zu Beginn bildet sich ein prall gefüllter schmerzhafter Knoten, der im Laufe der Reifung nekrotisiert. Es kommt zu einer spontanen Entleerung von Eiter und der Bildung eines zentralen Pfropfes. Allgemeinsymptome sind meist leichter Art.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt klinisch, eine mikrobiologische Diagnostik ist nicht erforderlich.

Therapie

Bei Einschmelzen des Furunkels sollte eine Stichinzision durchgeführt werden.
Adjuvant werden lokale antiseptische oder antibiotische Behandlungen empfohlen. Feuchte warme Umschläge tragen zur Reifung des Prozesses bei. Treten Fieber und Schüttelfrost auf, sollte eine systemische Antibiotika-Therapie durchgeführt werden.
Antibiotika der Wahl sind Penicillase-feste Penicilline wie die oralen Cephalosporine mit Staphylokokken-Wirksamkeit (Cefaclor, Cefuroxim-Axetil, Cefalexin, Cefradoxil, Loracarbef, Cefpodoxim-Proxetil) und Aminopenicilline/BLI (Sultamicillin, Amoxicillin/Clavulansäure), Flucloxacillin oder Dicloxacillin.
Eine antiphlogistische/ analgetische Therapie sollte im Einzelfall abgewogen werden.
Bei schweren Furunkulosen oder Karbunkeln sollte die stationäre Therapie mit parenteralen Antibiotika in Erwägung gezogen werden.