Mumps

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Parotitis epidemica. Akute, generalisierte Infektion mit neurotropen Paramyxoviren (einsträngiges RNA-Mumpsvirus). In der Regel besteht nach einer Infektion eine lebenslange Immunität, Zweiterkrankungen sind selten.

Epidemiologie/Erreger

Mumpsvirus-Infektionen sind weltweit endemisch verbreitet. Bei ungeimpften Personen treten sie vorwiegend im Kindes- und Jugendalter gehäuft im Winter und Frühjahr auf, in Deutschland aber auch zunehmend bei Erwachsenen. Eine Impfung im Kindesalter wird von der STIKO empfohlen.
Mumps-Viren werden vorzugsweise aerogen über Tröpfcheninfektion übertragen. Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel (12) 16 bis 18 (25) Tage. Das Risiko einer Ansteckung ist 7 Tage vor bis 9 Tage nach Erkrankungsbeginn möglich und 2 Tage vor und 4 Tage nach Parotisschwellung besonders hoch. Auch klinisch unauffällige Infektionen sind ansteckend.

Klinik

Schmerzhafte Vergrößerung meist aller Speicheldrüsen, insbesondere der Ohrspeicheldrüsen (ein- oder doppelseitiger Befall der Glandula parotis, teilweise auch Glandula submandibularis oder Glandula sublingualis und anderer Drüsen), häufig tritt Fieber auf.
Etwa 30 bis 40 % der Infektionen verlaufen subklinisch. Bei Kindern unter 5 Jahren geht Mumps häufig einher mit den Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 4 Wochen. Die Infektionsdauer beträgt in der Regel 3 bis 8 Tage. Komplikationen sind Beteiligungen des ZNS, wie eine mitunter unbemerkte seröse Meningitis (1 bis 10 %). Die Mumpsmeningitis kann in seltenen Fällen zur Innenohrschwerhörigkeit führen. Die sehr seltene Meningoenzephalitis führt in 50% der Fälle zu Dauerschäden. Postpubertär können ebenfalls selten Pankreatitis, ein- oder beidseitige Orchitis (sehr selten mit folgender Sterilität), Epididymitis, Oophoritis oder Mastitis auftreten. Komplikationen können auch ohne manifeste Parotitis auftreten können. Bei Erkrankung in der Schwangerschaft kann es vor allem im 1. Trimenon zu Spontanaborten kommen. Fetale Missbildungen oder Frühgeburten sind nicht bekannt.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt auf Grund der Symptome nach Inspektion und Palpation. Bei klassischem Verlauf mit Parotitis ist eine Labordiagnostik nicht erforderlich, da die Diagnose auf Grund des eindeutigen klinischen Bildes gestellt wird. Bei atypischen Verläufen und in Einzelfällen ist eine serologische Diagnostik zu empfehlen (Bestimmung spezifischer IgM- und IgG-Antikörper). In besonderen Fällen, z.B. bei ZNS-Manifestationen, kann die Virus-Anzucht bzw. der Nachweis der Virus-RNS aus einem Rachenabstrich, Speichel, Liquor, Urin oder Biopsiematerial sinnvoll.
Eine Unterscheidung zwischen Impf- und Wildvirus ist möglich und zur Beurteilung eventueller Impfkomplikationen von Bedeutung.

Therapie

Die Therapie erfolgt ausschließlich symptomatisch durch Antiphlogistika/Analgetika.
Eine Hörprüfung bis zu 8 Wochen nach Infektionsende in regelmäßigen Abständen und eine urologische Untersuchung bei männlichen Jugendlichen und Erwachsenen ist sinnvoll.

Prävention

Schutzimpfung gegen Mumps mit attenuiertem Lebendimpfstoff. Empfehlung der STIKO mit
trivalenter Vakzine gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfstoff). Die erste Impfung soll zwischen dem 12. und dem 15. Lebensmonat, die zweite Impfung im Alter von 15 bis 23 Monaten durchgeführt werden.
Maßnahmen für Patienten und Kontaktpersonen: Siehe www.rki.de