Lymphogranuloma venerum

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Lymphogranuloma venerum (LGV, Durand-Nicolas-Favre-Krankheit) wird durch Chlamydophila trachomatis der Serotypen L1, L2 und L3 verursacht. Anders als die Serotypen D bis K, die eine Non-Gonokokken-Urethritis/-Zervizitis verursachen, führen die Serotypen L zu systemischen Erkrankungen. LGV ist in Deutschland eher selten, in Entwicklungsländern häufiger. Die Inkubationszeit beträgt 3 bis 30 Tage. Zu Beginn der Erkrankung treten schmerzlose Papeln auf. Im weiteren Verlauf entwickeln sich oberflächliche Ulzerationen an der Eintrittspforte und schmerzhafte Lymphknotenschwellungen mit Abszedierungen und allgemeinem Krankheitsgefühl wie Fieber, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. In Einzelfällen treten Meningitis, Perikarditis oder Hepatosplenomegalie auf. Im chronischen Stadium kommt es zu einer Proktitis und genitalen Elephantiasis.

Die Diagnose erfolgt klinisch, durch mikrobiologischen Chlamydien-Nachweis (in etwa 30 % der Fälle) und durch erhöhte Antikörper-Titer.
Zur Antibiotika-Therapie wird orales Doxycyclin empfohlen. Alternativ kommt Erythromycin oder Azithromycin in Frage, für das jedoch noch keine ausreichenden Erfahrungen in dieser Indikation vorliegen. Die Therapie sollte über drei Wochen durchgeführt werden (Tab. 11). Eitergefüllte Abszesse (Bubonen) müssen chirurgisch behandelt werden.