Donovanosis

DruckansichtPDF erzeugen

Die Donovanosis wird auch als Granuloma inguinale bezeichnet. Sie ist eine in Deutschland selten, aber in Entwicklungsländern endemisch auftretende Infektion mit langsam fortschreitendem chronischem Verlauf. Die Übertragung erfolgt durch direkten sexuellen Kontakt, betroffen sind vor allem Männer mit Anal- oder Oral-Anal-Verkehr. Die Infektion wird durch Calymmatobacterium granulomatis verursacht, einem im Allgemeinen nur schwach infektiösen Bakterium. Die Inkubationszeit ist nicht bekannt, Vermutungen reichen von Tagen bis Monaten. An der Eintrittspforte bilden sich Papeln, die in nicht schmerzhafte Läsionen übergehen. Subkutane Granulome sind möglich, inguinale Lymphknotenschwellungen untypisch, was differenzialdiagnostisch genutzt werden kann.
Zur Diagnose werden vor allem klinische Symptome herangezogen, da die Anzucht des Erregers schwierig ist. Der histologische bzw. zytologische mikroskopische Nachweis charakteristischer intrazytoplasmatischer Donovan-Körper kann mit Hilfe der Giemsa-Färbung aus Gewebeproben durchgeführt werden.

Zur Therapie werden Doxycyclin oder Co-trimoxazol empfohlen. Alternativ sind Erythromycin, Azithromycin oder Ciprofloxacin möglich. Die Therapiedauer beträgt drei Wochen bzw. bis alle Läsionen geheilt sind. In einigen Fällen ist ein Debridement erforderlich. Nachsorgeuntersuchungen sind in jedem Fall notwendig, da ein Rückfall auch 6 bis 18 Monate nach abgeschlossener erfolgreicher Therapie auftreten kann und Narben auf maligne Entartung hin beobachtet werden müssen. Sexualpartner im Zeitraum von 60 Tagen vor dem Ausbruch der Erkrankung sollten nach eingehender Untersuchung gegebenenfalls behandelt werden.